startet das Tourismuspfarramt der EKD auf Fuerteventura in die neue Saison 2023/24.
Bald geht’s los: Ab 1. Oktober, dem Erntedankfest 2023
Dazu Kurz-Antworten auf einige *W*-Fragen:
1. Mit Wem?
Die EKD hat für die Saison 2023/24 wieder Pfarrer i.R. entsandt. (s. Artikel “Ham´se Zeit?”).
Zusammen mit der Prädikantin/Laienpredigerin Andrea Frenking, dem Coro San Miguel, Mitgliedern des Beirates und weiteren Engagierten werden Gottesdienste und weitere Angebote im Rahmen des Tourismuskonzeptes für Fuerteventura entwickelt und durchgeführt.
Unsere Gottesdienste sind ökumenisch (überkonfessionell) ausgerichtet. Ob Sie in einer Kirche sind oder nicht, in jedem Fall sind Sie herzlich willkommen!
2. Was ist schon für Wann und Wo fix?
a) Die Sonntags-Gottesdienste werden weiterhin an 3 Orten gefeiert:
Morro Jable, 13:00 Uhr in der Ermita San Miguel. Die Ermita (Kapelle) ist die kleine alte Dorfkirche von Morro Jable und befindet sich gegenüber dem Hotel XQ El Palacete und hinter dem Hotel Riu Calypso.
Jandia, 11:00 Uhr im Hotel Faro im sechsten Stockwerk. Das Hotel Faro liegt an der großen Avenida (de Saladar) gegenüber dem Leuchtturm.
Costa Calma, 16:00 Uhr im Versammlungssaal der Gemeinde Pájara.
b) Coro San Miguel
Ab Mitte Oktober jeden Donnerstag, 17 Uhr in der Ermita: Offenes Singen
3. Was ist noch in Planung?
a) Das Treffmahl an jedem 3. Samstag im Monat soll in neuer Form wieder organisiert werden
b) Eine Kirchentour soll es wieder geben
4. Weitere Mittäter*innen sind herzlich willkommen.
Was da möglich/gewünscht/erhofft wäre …?
- – Mitwirkung im Gottesdienst
- – Musikalische Beiträge
- – Mitsingen im Coro San Miguel
- – Solo-Vortrag Gesang/instrumental
- – Thematischer Impuls/Kanzelrede (in Absprache mit Pfr. Pallmann)
- – Mitwirkung beim Treffmahl
- – Mitarbeit im Beirat
Sie merken: Es geht weiter und wir hoffen, sie finden Zeit und Gelegenheit die Angebote zu nutzen
Wir freuen uns auf freudige Wiedersehen und erfrischende neue Begegnungen
Für das Tourismuspfarramt
Ernst Pallmann, Pfarrer i.R.
C/Artistas canarios 1/ D30, E-35627 Costa Calma
+34 928 875 247 (span. Festnetz)
+49 160 434 23 82 (dt. Handynetz)
Email: seelsorgefuerte@web.de
Unser Inselpfarrer stellt sich vor
„Ham Se Zeit?“

Mitte März erreichte mich die Frage der EKD (Ev. Kirche Deutschland), ob ich für drei Monate das Tourismuspfarramt auf Fuerteventura übernehmen könnte. Kurze Überlegung mit meiner Frau und: Klares „Jawoll“. Und so bin ich ab 1. April in Costa Calma und freue mich auf die vor uns liegende besondere Zeit.
Wer ich bin?
Ernst Pallmann, bald 65 Jahre alt und gebürtiger Dortmunder, verheiratet mit Ulrike.
Beide sind wir nicht mehr familiär oder beruflich gebunden. Daher konnten wir auch in der Kürze der Zeit (hoffentlich) alles Nötige organisieren.
Nach meinem Abitur habe ich eine Lehre zum Industriekaufmann absolviert.
Dann habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, habe Theologie in Wuppertal und Bochum studiert.
Nach dem Vikariat war ich zunächst Jugendpfarrer im Kirchenkreis Unna, dann Pfarrer in der Innenstadtgemeinde von Iserlohn, wechselte dann als Pfarrer in die Dorfgemeinde Altena, dann nach Bad Oeynhausen und war zuletzt Pfarrer im Kirchenkreis Soest-Arnsberg.
Seit 2021 bin ich Pfarrer i.R. (im Ruhestand/in Reichweite/in Reserve; jedenfalls nicht: „im Recht“…) und habe Zeit, die es zu gestalten und genießen gilt.
Nun aber die Frage „Ham Se Zeit?“ mal an SIE gewandt:
Im April 2023 feiern die drei großen Religionen (Judentum/Christentum/Islam) besondere Heilige Tage.
Für Christen geht die Passionszeit zuende, am 2. April ist Palmsonntag. Damit gehen wir in die Karwoche. Auf Fuerteventura sind ja sowohl Gründonnerstag (Abschieds-Abendmahl Jesu von Nazareth), als auch Karfreitag (Tag der Kreuzigung) staatliche Feiertage mit lokalen Traditionen und ich bin gespannt, was wir da erleben.
Dann geht es weiter mit dem Ostersonntag mit dem wieder erklingenden Halleluja (Gelobt sei Gott!).
Und an diesen Tagen (Palmsonntag, Karfreitag und Ostersonntag) feiern auch wir jeweils drei Gottesdienste. Der Urlauberchor „Coro San Miguel“ singt an Karfreitag und Ostersonntag.
Also nochmal: „Ham Se Zeit“ zu den Gottesdiensten zu kommen?
Wenn JA, „dann komm Se doch einfach ma!“
Wir freuen uns über JedeN, denn ALLE sind herzlich willkommen.
Unsere Gottesdienste feiern wir in deutscher Sprache und ökumenischer Weite.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Pfarrer Ernst Pallmann
Artistas Canarios 1-D 30
E-35627 Costa Calma/ Fuerteventura
+34 928 875 247
+49 160 434 23 82
seelsorge-fuerte@web.de
HERZLICHE EINLADUNG
ZUM EVANGELISCHEN GOTTESDIENST IN ÖKUMENISCHER VERBUNDENHEIT
Jeden Sonntag auf Fuerteventura – ab Oktober 2023

Alle interessierten Menschen sind sehr herzlich und in ökumenischer Verbundenheit eingeladen, an unseren Gottesdiensten teilzunehmen.
Die Gottesdienste finden an folgenden Orten und zu folgenden Zeiten statt:
11 Uhr: Hotel Faro,
Av. del Saladar, Morro Jable (gegenüber vom Leuchtturm, 6. Etage)
13 Uhr: Ermita San Miguel
Av. de Jandia, Morro Jable (gegenüber Hotel XQ El Palacete)
16 Uhr: Versammlungssaal der Gemeinde Pájara
Avenida Hapag-Lloyd, Costa Calma
Tourismuspfarramt Fuerteventura der EKD
seelsorge-fuerte@web.de
„WO MAN SINGT, DA LASS DICH RUHIG NIEDER. BÖSE MENSCHEN HABEN KEINE LIEDER“
Liebe Freundinnen und Freunde der Musik

Der Urlauberchor „Coro San Miguel“ existiert seit dem Jahr 2008.
Urlauber, Langzeiturlauber und Residenten treffen sich in den Wintermonaten von Oktober/November bis März/April im Süden Fuerteventuras in Morro Jable in einer kleinen Kapelle zum wöchentlichen offenen Singen. Die Ermita San Miguel befindet sich zwischen den Hotels Calypso und Palacete.
Jeden Donnerstag in der Zeit von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr werden Kirchenlieder einstudiert, die dann in besonderen Gottesdiensten zur Aufführung kommen, z.B. Heiligabend, Weihnachten, Tag der Einheit der Christen im Januar, Weltgebetstag im März, Karfreitag/Ostern im März/April.
Auch zu besonderen Anlässen wie Hochzeit, Ehejubiläum, Taufe etc. wird oftmals gesungen.
Alle Menschen, die gerne singen, sind herzlich eingeladen, auch diejenigen, die im Urlaub nur kurze Zeit hier sind.
Für nähere Informationen stehen stehen Ihnen
Elke Dinkler-Hamel, (Chorleiterin), E-Mail: dinkler-hamel@gmx.de,
Andrea Frenking, E-Mail: manzanita.gekko@gmail.com
sowie das Tourismuspfarramt, E-Mail: seelsorgefuerte@web.de, gerne zur Verfügung.
Ich freue mich über eine rege Teilnahme.
Elke Dinkler-Hamel


Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben
Johannes 14, 19
Die Tourismusgemeinde Fuerteventura trauert um
Guido Attner
*24. Oktober 1934 †21. März 2022
In einem Trauergottesdienst haben wir von ihm Abschied genommen und ihn der Liebe Gottes anbefohlen.
Guido Attner war der Motor dieser Tourismusgemeinde.
Seit Beginn der Tourismusgemeinde war er Mitglied im Beirat, feierte als Prädikant Gottesdienste und war der ruhende Pol selbst in turbulenten Zeiten.
Sein Name ist untrennbar mit der Geschichte des Tourismuspfarramtes verbunden.
Wir trauern mit den Angehörigen und wissen ihn gleichzeitig geborgen in Gottes ewigem Reich.
Tourismuspfarramt und Beirat
Die Touristikgemeinde Fuerteventura trauert

um Pfarrer i.R. Wolfgang Koschut, Geboren 3. August 1943, Gestorben 14. Januar 2022
Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben.
Johannes 14, 19
Wolfgang Koschut lenkte die Geschicke des Tourismuspfarramtes Fuerteventura in den Jahren 2008 bis 2010 und 2012-2013.
Zusätzlich arbeitete er September und Oktober 2011, ebenso Mai und Juni 2012.
Während seiner Zeit machte er den bisherigen Singkreis zu einem Urlauberchor. Mit der „Fuerteventurazeitung“ schloss er eine
Vereinbarung, die bis zum Ausbruch der Pandemie bestand hatte.
Viele Fuerteventurabewohner haben bis heute gute und angenehme Erinnerungen an Wolfgang Koschut.
Im festen Glauben an eine fröhliche Auferstehung befehlen wir ihn der Liebe Gottes und erbitten Gottes Beistand und sein gutes Geleit
für seine Angehörigen.
Tourismuspfarramt Fuerteventura und Gemeindebeirat
Inselpastor Detlef Richter; Anneliese und Guido Attner; Eva Maria Meilicke-Moser; Ursula Rättich-Huber und Hans Schaupp
20 Jahre Tourismuspfarramt Fuerteventura
29.11.2020
Mein Artikel zum 15. Jährigen Bestehen des Tourismuspfarramtes endete mit den Worten: „Der Liebe Gott ist eben gerecht“, und meinte damit, das sowohl die Gemeinde als auch der jeweils amtierende Pfarrer vor Herausforderungen gestellt würden. Damit meinte ich Herausforderungen, die sich aus der speziellen Situation eines Tourismuspfarramtes ergeben. Unsere Pfarrer müssen mit ständig wechselnden Gemeinden leben und die Gemeinde eben mit ständig wechselnden Pfarrern. Wer würde da nicht von Hausforderung sprechen? Und eben dieser stellten sich in den vergangenen 5 Jahren Pfarrer Wilhelm Koopmann aus Norddeutschland für 1 Saison, Pfarrerin Gaby Remus aus Erfurt für 3 Saisons und Pfarrer Werner Buckel aus Bad Reichenhall für ein halbes Jahr.
Wobei die Herausforderung der Wechselgemeinde von der Herausforderung durch das Covid 19 Virus abgelöst wurde und Pfr. Buckel in besonderer Weise forderte. Deshalb war es durchaus vernünftig, dass Werner Buckel und seine Frau Kathrin die Möglichkeit der letzten Rückführungsflüge nach Deutschland nutzten, und die Insel vorzeitig verließen. Die Gemeinde quittierte das nicht mit Desorientierung und Richtungslosigkeit, sondern – nach einer Phase der Neuorientierung und Ruhe wegen der Ausgangssperre, mit Überlegungen zur Unterstützung der von Armut bedrohten Inselbevölkerung und der Überlegungen zum Erhalt der Gemeinde. Es ist Pfr. Buckel für das Vertrauen zu danken, dass er in die Gemeinde setzte. Er war von der Nähe der Menschen in der Stammgemeinde und deren Zusammenhalt so überzeugt, dass er es wagen konnte, seine Saison wegen des Virus vorzeitig abzubrechen.
Dieser Zusammenhalt bewies sich nach dem Versammlungsverbot, als die Gemeinde unter Leitung der Prädikantin, Andrea Frenking, also mir, wieder Gottesdienste feiern durfte. Wir waren, und so nannte ich es auch: eine verschworene Gemeinschaft verbliebener Restchristen. Und genauso fühlte es sich Sonntag für Sonntag bis zum Saisonende an. Tatsächlich bewies das Tourismuspfarramt in dieser Zeit der Krise eine enorme Stabilität und zeigte deutlich, worauf diese sich gründet, nämlich auf den Glauben an unseren großen Freund und dessen Repräsentanten in der Welt Jesus Christus. Es ist wahrhaftig keine neue Wahrheit, wenn ich sage, gemeinsamer Glaube schafft Solidarität und Zusammenhalt. Dennoch ist es auch keine Selbstverständlichkeit, dass unter den wirklich erschwerten Bedingungen eines Tourismuspfarramtes dessen Gründer und zwar mit ihren Neuzugängen seit 20 Jahren die eingesetzten Pfarrer begleiten. An dieser Stelle hätte sich immerhin ein Generationenkonflikt ergeben können. Hat es aber nicht. Oder – jeder hat einen solchen für sich behalten – das weiß ich nicht. Aber dann war es eben Konfliktvermeidung zugunsten einer höheren Sache. Auch das ist klug und kann sehr weiterführend sein. In unserem Fall zum 20.jährigen Bestehen des Tourismuspfarramtes Fuerteventura.
Wer sich besonders in unserem Tourismuspfarramt beheimatet fühlte, war Pfarrerin Gaby Remus, die gleich drei aufeinander folgende Saisons auf der Insel blieb.
Dass der liebe Gott gerecht sei, scheint ein geflügeltes Wort in meinen Texten zu werden. Denn auch an dieser Stelle möchte ich es wieder erwähnen. Nicht nur Pfr. Remus fühlte sich wohl mit uns, wir fühlten uns auch wohl mit ihr. Und so wünschen wir uns für die Zukunft, dass wir Pfarrer bekommen, die das Besondere unserer Gemeinde erkennen und es zu würdigen wissen.
Andrea Frenking / Prädikantin
Kirche von Zuhause
Angebote der EKD: Gottesdienste im Livestream, Mediatheken und Rundfunkangebote

Auch in Deutschland wie überall auf der Welt fallen die Gottesdienste aus – trotzdem kommen Christen überall auf der Welt zusammen und feiern Gottesdienste.
Kirche von Zuhause – Alternativen (nicht nur) in Zeiten von Corona
Hier eine Übersicht der EKD zu den vielfältigen Angeboten
Die Berliner Weihnachtskirchengemeinde lädt zu verschiedenen Andachten während der Corona-Krise ein:
Link zur Website der Berliner Weihnachtskirchengemeinde
Ich wünsche Ihnen und ihren Familien gerade in der Krise Stärkung, Trost und Zuversicht im Glauben!
Ihre Website-Redakteurin
Karin Attner
Das Kreuz mit dem Kreuz

Alle Jahre wieder, möchte man meinen, wird diskutiert. Dürfen in Deutschland Kreuze hängen: In Schulen, Krankenhäuser, Gerichten usw. Und diese Diskussionen werden von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geführt. Der christliche Bezug steht schon in unseren Verfassungen. So in der Verfassung des Freistaates Bayern und in der der Bundesrepublik Deutschland. Warum dann immer wieder die Diskussionen über das Aufhängen von Kreuzen?

Ich denke, es geht dabei überhaupt nicht um einen christlichen Bezug. Es geht vielmehr um die eigentliche Bedeutung des Kreuzes. Das Kreuz ist ein Hinrichtungsgegenstand. Am Kreuz wurden Menschen, die man wie Jesus zum Tode verurteilt hatte, hingerichtet. Vergleichbar mit einem Galgen, einem Schafott oder einem Gewehr. Und wer würde sich das Bild eines Galgens, eines Schafotts oder eines Gewehres über das Bett im Schlafzimmer hängen?
Und trotzdem hängen Kreuze überall, und in meiner oberbayerischen Heimat stehen Kreuze auf jedem Berggipfel. Diese großen Holzkreuze auf den Bergen sind von überall her gut sichtbar und werden sehr gepflegt.

Was bedeutet eigentlich das Kreuz? Jesus ging den bedingungslosen Weg der Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen. Das kostete ihm das Leben, das passt nicht in unsere Welt. Um etwas zum Guten zu verändern, ging Jesus den umgekehrten Weg. Menschen wollen verändern durch Macht und verlieren dabei doch immer. Jesus veränderte durch Hingabe und gewann dadurch. Gott gab seinem Leben an Ostern, dem Tag der Auferstehung, recht. Deshalb hat das Holzkreuz das Rückgrat-Kreuz von Jesus nicht zerbrochen. Das Holzkreuz hat schließlich an Ostern das Rückgrat-Kreuz von Jesus zusammen gehalten. Und das heißt, auch wir Menschen, auch unser Rückgrat-Kreuz, kann nicht zerbrechen. Das Kreuz von Jesus hält unser Kreuz im Leben und über den eigenen Tod hinaus.
Genau daran erinnern uns die Kreuze, die aufgehängt sind, Gott sei Dank. Aufgehängt wurde auch ein wunderbares Kreuz, ein Hinterglasbild, am Sonntag, den 10. November. Es ist zu sehen in der Ermita San Miguel in Morro Jable. Gespendet wurde es der Tourismusseelsorge Fuerteventura von Frau Monika Janke-Bouchard; am 10. November wurde es von Pfarrer Werner Buckel feierlich geweiht. Bei jedem Gottesdienst am Sonntag um 13.00 Uhr kann dieses Kreuz dort bewundert werden.
Tja, das Kreuz mit dem Kreuz !!
Ihr Werner Buckel, Pfarrer
Militärpfarrer a.D.
Coro San Miguel: 2008 – 2018
10 Jahre deutscher Urlauberchor im Süden Fuerteventuras

Wie alles begann:
Das Evangelische Tourismuspfarramt und die Urlauberseelsorge auf Fuerteventura bestehen in der heutigen Form seit dem Jahr 2000. Jedoch trafen sich schon viel früher Menschen am Strand, um sonntäglich Gottes Wort zu hören. Ganz bestimmt wurde bei diesen Gottesdiensten auch gesungen, jedoch gab es zur damaligen Zeit noch keinen Chor.
2004 fanden zwar regelmäßige Gottesdienste an der Costa Calma und in Morro Jable statt, aber als langjährige Chorsängerin in Deutschland vermisste ich den regelmäßigen Gesang schon sehr. Wenn in den sonntäglichen Messen gesungen wurde, dann Bewährtes auswendig und manchmal mit Gitarrenbegleitung, wenn jemand mit einem Instrument zum Gottesdienst kam.
Am Heiligen Abend 2007 wendete sich das Blatt:
Der damalige Urlauberpfarrer Michael Erben sang in der Ermita San Miguel mit seiner Frau Elisabeth ein wunderbares Duett, von dem alle Gottesdienstbesucher in und – weil nicht alle Besucher in das Kirchlein passten – insbesondere vor der Ermita auf dem Kirchplatz sehr beeindruckt waren.
Im Anschluss an den Gottesdienst kamen Dieter und ich mit dem Pfarrerehepaar ins Gespräch, bei dem auch mein Wunsch zu singen angesprochen wurde. Schnell stellte sich heraus, dass es in Jandía und Morro Jable bereits einige sangesfreudige Residenten, Langzeiturlauber und Touristen gab, die sich ebenfalls gerne zum regelmäßigen Singen treffen würden. So kam schnell eines zum anderen, und im Januar 2008 traf sich eine Handvoll Singbegeisterte in der Ermita San Miguel zum Singen.
Das war die Geburtsstunde des Chores.

Nach intensiven Chorproben konnten wir den einen oder anderen Gottesdienst und auch die Osterfeiern 2008 musikalisch mitgestalten. Und dann hieß es Abschiednehmen, denn bis auf die wenigen Residenten zog es die Überwinterer und Langzeiturlauber wieder nach Deutschland. Und auch Michael Erben beendete Ende Juni 2008 seinen Dienst auf Fuerteventura.
Es stellten sich nun die Fragen:
Was wird aus dem zarten Pflänzchen „Chor“?
Wie wird es musikalisch mit dem neuen Pfarrer im Herbst weitergehen?
Als im Oktober 2008 die sangesfreudigen Langzeiturlauber, Touristen und wir wieder auf die Insel kamen und sich herausstellte, dass auch der neue Urlauberpfarrer Wolfgang Koschut und seine Frau Uschi der Musik sehr zugetan waren, musste dringend jemand gefunden werden. Und siehe da, es tat sich der berühmte Silberstreif am Horizont auf: Michaela Siegler, eine Langzeiturlauberin aus Flensburg, ausgebildete Opernsängerin mit einem wunderbaren lyrischen Sopran und dazu noch Musiklehrerin – sie war doch genau die Richtige für uns, oder? Es bedurfte schon einiger Überredungskunst meinerseits, sie für unsere laienhafte Sängerschar zu gewinnen. Aber diese Herausforderung nahm sie sportlich und professionell an, suchte einfaches Liedgut für den Heiligen Abend, arrangierte eine zweite Stimme dazu, und los ging es im November 2008 freitags um 17.30 Uhr in der Ermita San Miguel. Schnell sprach es sich herum, dass in Morro Jable regelmäßig gesungen wurde, und so waren wir im Dezember 2008 etwa zwei Dutzend Sängerinnen und Sänger in der wöchentlichen Chorprobe.
Doch leider stand Michaela Siegler nach den wirklich gelungenen Auftritten für den kleinen Chor nicht mehr zur Verfügung, sodass wir direkt nach Weihnachten sozusagen in der Luft hingen. Schnell waren wir uns jedoch einig, gemeinsam weiter singen zu wollen, und so verabredeten wir uns planmäßig für den nächsten Freitag wieder um 17.30 Uhr in der Ermita San Miguel. Es wurde besprochen, wie es weitergehen soll. Und dann erklärte Uschi Koschut in ihrer fröhlichen und gewinnenden Art, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt:
„Elke, den Chor leitest jetzt du.“

Fortan brachte ich jeden Herbst kiloweise Notenmaterial für alle Gelegenheiten von Deutschland hierher. Und auch ein inzwischen angeschafftes kleines Keyboard erwies sich für die Chorproben als sehr nützlich. Inzwischen haben wir in der Ermita San Miguel ein großes elektronisches Piano und verfügen über ein umfangreiches Repertoire an Musiknoten. So entwickelte sich die Singgemeinschaft, die sich schon seit längerem „Coro San Miguel“ nennt, im Laufe der Jahre zu dem, was sie heute ist, einem festen Bestandteil der Evangelischen Touristengemeinde auf Fuerteventura.
Welch eine Freude, in jedem Herbst dieselben Sängerinnen und Sänger im Chor wieder zu treffen und neue sangesfreudige Langzeiturlauber und Touristen begrüßen zu können. Mittlerweile gibt es einige Menschen, die ihre Urlaube zeitlich danach einrichten, wann der Chor seine Auftritte hat, damit sie nicht nur mitproben, sondern auch in den Gottesdiensten mitsingen können. Und dann die engagierten Chorsänger aus Deutschland, die von ihren Heimatchören interessante Partituren und neue Ideen mitbringen. Es ist wunderbar, welch tolle Gemeinschaft sich im Laufe der Jahre entwickelt hat und auch wie viele Freundschaften entstanden sind.

Der Coro San Miguel tritt regelmäßig im Advent, am Heiligen Abend und Weihnachtstag, im ökumenischen spanisch-deutschen Gottesdienst zur Woche der Einheit der Christen, zum Weltgebetstag, am Karfreitag und meist an Ostern auf.
Aber auch bei besonderen Anlässen kam der Chor schon zum Einsatz.

Mittlerweile hat der Chor nicht nur unter den deutschsprachigen Gottesdienstbesuchen einen Bekanntheitsgrad erreicht, auch viele spanische Einwohner in Morro Jable kennen den „Coro alemán“, und viele freuen sich auf den Gesang im ökumenischen Gottesdienst jeweils im Januar in der großen katholischen Kirche, Iglesia Nuestra Señora del Carmen. Selbst der kanarischen Tageszeitung „La Provincia“ war im Jahr 2013 der ökumenische Gottesdienst einen ausführlichen Bericht mit einem großen Foto des Chores wert.
Liebe Sängerinnen und Sänger des Coro San Miguel, habt herzlichen Dank für Euer Vertrauen und Eure Freundschaft. Eure Begeisterung ist mir immer wieder Ansporn, Neues mit Euch zu wagen. Lasst uns gemeinsam in das zweite Jahrzehnt starten und uns jeweils ab Oktober jeden Donnerstag um 16.30 Uhr in der Ermita San Miguel in Morro Jable treffen, um gemeinsam zum Lobe Gottes und zu unserer aller Freude zu singen. Ich freue mich darauf und halte es weiterhin mit dem Motto:
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder.“
Morro Jable, im Herbst 2018 Elke Dinkler-Hamel
Die ausführliche Fassung des Artikels können Sie hier nachlesen:
Coro San Miguel – Teil 1
Coro San Miguel – Teil 2

15 Jahre Tourismuspfarramt auf Fuerteventura
Artikel aus der Fuertezeitung

Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. Advent 2015 konnte unser evangelisches Tourismuspfarramt auf Fuerteventura sein 15 – jähriges Bestehen feiern. Nachfolgend finden Sie den Text zur Würdigung dieses Ereignisses von unserer Beirätin Andrea Frenking, der am 1. Advent in allen deutschsprachigen Gottesdiensten verlesen worden ist. Wir sind stolz auf diese sehr erfolgreiche Zeit, in der sich viele Touristen aller Konfessionen vor allem über die Gottesdienste aber auch andere Angebote immer sehr gefreut haben. Dies wäre ohne die jährlich wechselnden Pfarrer i. R. nicht möglich gewesen, aber ebenso wenig ohne die sehr engagierte Schar von „Semiresidenten“. Allen ein ganz herzliches Dankeschön und Vergelt`s Gott!
Am ersten Advent jährt sich immer auch das Bestehen des evangelischen Tourismuspfarramtes auf Fuerteventura. Und so dürfen wir heute auf 15 Jahre Tourismuspfarramt zurückblicken, dessen ökumenische Denkweise zu einer stetig anwachsenden Gemeinde mit immer zahlreicheren Gottesdienstbesuchern gefunden hat.
Selbstverständlich ist es nicht nur die ökumenische Gangart, die hier erfolgreich gründen konnte, sondern ebenso das engagierte Wirken unserer – immerhin ständig wechselnden – Seelsorger, die je nach eigenem Geschmack, Talent und Interesse ihre unterschiedlichen Wirkungen auf diese Gemeinde zeigten.
So ergab sich im Laufe der Jahre ein recht buntes Gemisch christlichseelsorgerischer Tätigkeiten in denen, so glaube ich, sich jeder Interessierte wiederfinden oder herausgefordert sehen konnte. Da wir keine eigenständige Kirchengemeinde sind, sondern als solche zu Gran Canaria gehören, dürfen wir auch weiterhin Gottes bunten Garten seiner Hirten kennenlernen und – ganz ehrlich – ich finde es spannend und habe mich daran gewöhnt.
Die Historie ist interessant. Schon in den 80er Jahren gab es in den Dünen von Morro Jable erste Gottesdienste, die wohl eher an die „Sit ins“ der 60er Jahre erinnerten. In der Folge luden selbstgezimmerte Bänke, die nach dem Gottesdienst vor der Strandreinigung verbuddelt werden mussten, zum biblischen Sinnen ein.
Ich stelle mir gerade vor, wir müssten heute noch vor jedem Gottesdienst die Stühle aus dem Sand graben. Kann man sich nicht vorstellen – oder?! So begann`s.
Durch das stetige Ansteigen des Tourismus mehrten sich die Anfragen bei der Ev. Kirche Deutschlands nach seelsorgerischer Betreuung. Und das engagierte Eintreten des Pfarrers auf Gran Canaria führte nach dessen Aufruf in der Zeitung zu einer Zusammenkunft interessierter Menschen im Gartenlokal „El Jardin“. Er und sein katholischer Kollege kamen nach Fuerteventura um diese Interessierten kennen zu lernen und zur Aktivität zu ermuntern.
Tatsächlich fand sich sehr schnell ein gerade ordinierter Pfarrer, dessen ganz großer Wunsch es war, so eine Tourismusseelsorgestation zu leiten.
Er kam im VW-Bus mit Frau, 2 Kindern, 30 Gesangbüchern und einer Gitarre nach Fuerteventura und lernte seine Mitarbeiter kennen. Übrigens gibt es von diesen allerersten Mitstreitern heute noch Anneliese und Guido Attner, sowie Hans Schaupp. Alle 3 sind immer noch im Beirat tätig.
Am ersten Advent 2000 hielt der erste Tourismusseelsorger – jetzt ist es auch mal an der Zeit seinen Nahmen zu nennen – Pfarrer Barth, seinen ersten offiziellen und autorisierten Gottesdienst auf Fuerteventura. Das ist jetzt also 15 Jahre her.
In der Ära von Pfarrer Barth wurde auch das Treffmahl eingeführt. Es entwickelte sich ein ständiger Beraterkreis. Dazu gehören seit 2001 auch Eva und Heinz Moser.
Die Aufgaben des Beraterkreises – heute Beirat genannt – sind seither ähnlich geblieben. Er soll u.a. für das Wohlgefühl des Pfarrers sorgen, der – fernab der Heimat und mit eben auch häufig wechselnden Menschen in der Gemeinde, nämlich einer Tourismusgemeinde, – zunächst einmal seine eigene Haltung finden muss. Die von mir oben genannte Herausforderung ist also durchaus beiderseitig. Tja, der liebe Gott ist eben gerecht.
Einschnitte des Lebens

Fuerteventura ist die Urlaubsadresse par excellence.
Einsame Buchten, azurblaue Lagunen, idyllische Strände – und das weiter als das Auge reicht. Keine sechser oder siebener Reihen wie auf manchen anderen Inseln des Archipels, die sich am Strand entlang schieben. Fuerteventura hat einfach die Strände, die anderen im Urlaub fehlen. Freud und Leid sind aber auf allen Inseln gleich verteilt.

Menschen freuen sich ihres Lebens. Sie feiern Geburtstag, bringen ihre Kinder zur Taufe, geben sich das Ja- Wort am Strand oder begehen ihr Hochzeitsjubiläum nach 25 oder 50 gemeinsamen Jahren mit dem Fest der Silbernen oder Goldenen Hochzeit.
Viele sind auch im fortgeschrittenen Alter ganzjährig oder über die Wintermonate auf der Insel. Meist aus gesundheitlichen Gründen haben sie ihre Zelte in der Heimat abgebrochen. Das Klima, und besonders das der Westküste, bietet vielen eine neue Lebensqualität. Ob Rheuma, Gicht, Asthma oder Herz- Kreislaufprobleme – das Reizklima bietet Paroli. Die Betroffenen fühlen sich einfach wohler, benötigen weniger Medikamente und ihr Immunsystem wird gestärkt.
Mit den Gottesdiensten tragen wir dazu bei, dass auch die Seele nicht zu kurz kommt. Gottes Wort ist ein begleitendes Wort zum Leben. Gottes Abendmahl stärkt uns auf unserem Lebensweg, Gottes Segen begleitet uns auf der Insel und als persönlicher Reisesegen auf dem Weg in die Heimat.

Unser ehemaliger Organist und John Lennon Fan hat auf unserer Insel Spuren hinterlassen mit seinen abendlichen Auftritten in den Hotels. Kaum war John geboren, reisten Hannes und Nicole voller Freude zum Vorzeigen ihres Babys in die Niederlande und nach Deutschland. Bei uns in der Pfalz trafen wir uns auch. Bilder dokumentieren unser Treffen, das zugleich auch die Vorbereitung der Taufe beinhaltete. Am Hochzeitstag, der zugleich der Geburtstag, ist habe ich John getauft. Auch Taufen sind auf unserer Insel jederzeit möglich. Für Eltern, die auf der Insel wohnen, ist die Taufe ihres Kindes kostenlos. Events aus Deutschland kosten etwas. Taufen, Trauungen mit den notwendigen Dokumenten kosten 150 Euro. Für eine Taufe und für eine Hochzeit benötigen wir eine Geburtsurkunde, eine standesamtliche Ehebescheinigung und eine Genehmigung des zuständigen Pfarramtes. Wie in Deutschland gilt auch hier: zuerst die standesamtliche Eheschließung, dann die kirchliche Trauung. Von spanischen Eheschließungen rate ich dringend ab, weil es zu komplizierte wäre und nur möglich ist, wenn man auf Fuerteventura gemeldet ist und einen dauerhaften Wohnsitz hat.
Viele fragen immer wieder, warum wir für die Amtshandlungen eine Gebühr verlangen. Ganz einfach, wir müssen für die Sachkosten selbst aufkommen und das geht nur über Gebühren und Spenden. Und da kommt schon übers Jahr was zusammen: Materialien und Wartung des PC, Büro, Telefon, Benzin und Wartung des Autos bei über 12000 gefahrenen Kilometern und so weiter. Die Evangelische Kirche in Deutschland übernimmt die Ausgaben für den Pfarrer, Reisekosten, Versicherungen und die Miete für die Pfarrwohnung.

Auch für die Ehejubiläen erheben wir eine Gebühr von 250 €, wenn der Festtag außerhalb des Sonntagsgottesdienstes begangen wird. Geschieht der Dank, Fürbitte und Segnung im regulären Gottesdienst, freuen wir uns über eine großzügige Spende nach dem Motto „Meine Kirche auf Fuerteventura ist mir was wert“.
Fuerteventura ist ganz gewiss ein Urlaubsparadies. Aber auch hier gibt es Unglück, Krankheit, Leiden und Tod. Der Inselpfarrer hilft als Notfallseelsorger, begleitet die Angehörigen und vermittelt Helferinnen und Helfer, die der spanischen Sprache mächtig sind. Er ist Bindeglied zwischen dem Konsulat und den Betroffenen. Außerdem gibt es für Sterbefälle eine Anlaufstelle auf Gran Canaria, die alle Behördengänge übernimmt:
Canarias Contact S.L. Tel. 928 27 88 01, Notruf 629 516 543.
Freud und Leid sind dicht beieinander, im Alltag zuhause und im Urlaub.
Ich wünsche Ihnen einen gesegnete Zeit auf Fuerteventura
Ihr Inselpfarrer Wolfgang Koschut
Im Zeichen der Musik

Ein Sonntag im Kirchenkalender steht im Zeichen der Musik. Er hat einen lateinischen Namen: Kantate. „Singet dem Herrn ein neues Lied“ steht im Psalm 98. An diesem Sonntag wird weltweit der Gesang zum Gotteslob und die Wertschätzung der Kirchenmusik besonders betont. Darum ist für mich dieser Sonntag wieder die Gelegenheit den Musikerinnen und Musikern, den Sängerinnen und Sängern und ihrer Chorleiterin zu danken. Während des Winterhalbjahres sind wir reich gesegnet mit instrumentalen Klängen und dem mehrstimmigen Gesang in den Gottesdiensten. Kaum ein anderer als der ehemalige Soloposaunist der Dresdner Staatskapelle, der kürzlich unter uns weilte, hätte dieses Engagement würdigen können.

Die Gottesdienste spiegeln die Melodien unseres Lebens. Wir singen unsere Lieder zu unserer Freude und zum Lob Gottes. Selbst die ältesten Worte der Bibel sind ursprünglich Lieder.
Von altersher singen wir.
Wir singen unsere Klage beim Abschied, wir singen im Dunkeln, um uns Mut zu machen, wir singen im Chor, um der Gemeinschaft willen.
Wir singen, um Überzeugungen auszudrücken oder weil Kummer von uns abgefallen ist.

Sonntags können wir unsere Lasten und Sorgen abgeben. Aufatmen können wir, befreit davon, alles selbst schultern zu müssen. Der Sonntag ist ein Geschenk Gottes, wie Singen und Musizieren ein Geschenk und eine Streicheleinheit für unsere Seele ist. Im Singen und Musizieren strömt Musik durch unsere Seele, ein Wohlklang, der uns Mut und Kraft zum Leben gibt, auch wenn uns nicht nach Singen zumute ist.

Grund zum Singen und Freuen haben wir, wenn sonntags uns Rita am Piano und Bernd mit der Querflöte begleiten. Sigmar die Trompete auspackt und zum Vorspiel anhebt und die Choräle begleitet. Oder Doris mit ihrer Tischharfe während der Kollektensammlung spielt und das Nachspiel übernimmt. Carlo, den wir hier beim Mitarbeiterausflug sehen, greift zur Gitarre und singt geistliche Songs wie Bonhoeffers „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ beim Abendmahl. Unsere Chorleiterin Elke, die ich vor Jahren gewinnen konnte und ermutigte, hat den Chor gut geformt und ein reichhaltiges Repertoire erarbeitet. Gitarrenbegleitung Carlo In diesem Jahr konnte sie mit 31 Sängerinnen und Sängern ganz selbstständig den Weltgebetstag gestalten und auch am Ostersonntag die drei Gottesdienste musikalisch bereichern. Bis auf Carlo sind alle Musiker wieder in der Heimat. Ich bin sehr froh, dass meine Frau mit ihrem MP3 Player den Gemeindegesang übers Jahr bei Abwesenheit der Musiker begleitet.

Gemeinsam finden wir die Melodie unseres Lebens in unseren Gottesdiensten. Dazu lade ich Sie ganz herzlich ein.
Ich wünsche Ihnen mit den Worten des Geigers Yehudi Menuhin eine erholsame und harmonische Zeit auf Fuerteventura
„Wenn einer aus seiner Seele singt, heilt er zugleich seine innere Welt. Wenn alle aus ihrer Seele singen und eins sind in der Musik, heilen sie zugleich auch die äußere Welt“
Ihr Inselpfarrer Wolfgang Koschut
Begegnung mit der Inselgeschichte
Es gibt viele Wege zu der alten Hauptstadt Betancuria. Mit dem Auto oder per pedes, auf den Spuren des normannischen Eroberers Jean de Bethencourt durch den Barranco de Buen Paso der mit großen Anstrengungen zur Rückgewinnung der Oase neu bepflanzt wird. Das „üppige und saftige“ Grün, von dem sie damals schwärmten, ist nicht mehr viel zu sehen. Der große Wassermangel, bedingt durch den wenigen Regen, hat Fuerteventura verändert. Es ist zu hoffen, dass es gelingt, den ältesten Palmenhain wieder herzustellen.

Mit dem Auto ist es natürlich leichter, die Gemeinde Betancuria zu erreichen. Die wichtigsten Kirchen wollen wir kennenlernen. Durch eine wilde, farbenfrohe Romantik fahren wir durch eine grandiose Berglandschaft von Costa Calma zum Wallfahrtsort Vega de Rio Palmas.
Die zuständige Gemeinderätin Elke Krupski begrüßt uns und überreicht allen Teilnehmern eine Tasche voller Informationen. Wir erfahren etwas über den historischen Hintergrund und die heutigen Probleme der kleinen Gemeinde Betancuria mit der großen historischen Vergangenheit. Elke, auf unserem Bild in der Mitte der ersten Reihe, hat für uns auch den kulinarischen Abschluss reserviert. Ursula Koschut und Volker Meisel haben uns als erstes über die Wallfahrtskirche informiert.
Nach dem Lied „Danke für diesen Morgen“ stand die Schutzheilige der Insel Virgen de la Pena im Mittelpunkt. Die Verehrung begann im 15.Jahrhundert und breitete sich von hier auf die anderen Inseln aus. Die Statue kam aller Wahrscheinlichkeit durch die Eroberer hier her. Die Alabasterfigur verschwand für eine Zeit, weil man befürchtete, dass sie von Piraten gestohlen werden könnte. Die Jungfrau wurde in einer Felsspalte wieder gefunden. Im Barranco in der winzigen Ermita im Felsen aufbewahrt bis die heutige Wallfahrtskirche erbaut war. Die „Jungfrau aus dem Felsgestein“ misst nur 23 Zentimeter. Sie ist aber eine einzigartige Schönheit. Die Heilige hält die Augen geschlossen und das Jesuskind weist Verletzungen am Kopf und an den Armen auf, was bedeutet, dass die Mutter Gottes nicht mitansehen konnte, wie Ungläubige ihren Sohn folterten. Zur Erinnerung bekam jeder ein Bild zum Dank für den Gesang.
Nach den abschließenden Informationen über den klassizistischen Baustil der Fassade, die Holzschnitzarbeiten und die Holzdecke verlassen wir den Wallfahrtsort in Richtung der alten Hauptstadt.
Betancuria muss man gesehen haben. Geistliches und architektonisches Zentrum ist die Kathedrale und einstiger Bischofssitz Iglesia Nuestra Senora de la Conception. Nach verheerenden Piratenübergriffen zerstört, wurde das Gotteshaus , der Maria geweiht, im 17.Jahrhundert wieder aufgebaut. Der dreischiffige Bau diente als Wehrkirche. Dicke Mauern und hoch angelegte Fenster boten der Bevölkerung Schutz. Neben der im Mudejarstil, eine Verschmelzung der christlichen Baustile mit der maurischen Kunst, gestalteten Kiefernholzdecke fällt der barocke Hauptaltar auf. Auch die wunderbar gestaltete Sakristei ist zugänglich. Aus Zeitgründen haben wir die Klosterruine mit ihrer wunderbaren Akustik – auch ohne Dach – bewundert und die Kapelle des Heiligen Diego de Alcala in Kurzfassung erklärt bekommen. Nach so vielen Eindrücken von dem tiefen Glauben der Einheimischen auf unserer Kirchentour haben wir uns zum Abschluss an einem sehr preisgünstigen und überaus schmackhaften Menü gelabt.
Fuerteventura bietet mehr als Wasser und Strand. Das war die einhellige Meinung aller. Ich freue mich auf Sie „On Tour“ und in unseren Gottesdiensten
Ihr Inselpfarrer Wolfgang Koschut
Das Kerbholz und das neue Jahr
Wir gebrauchen manchmal den Ausspruch: Der hat etwas auf dem Kerbholz. Das heißt, der ist uns noch etwas schuldig oder wir haben noch etwas gut. Es hat für den einen mit Schulden zu tun, für den anderen mit Guthaben. Dafür hatte man früher ein Kerbholz, als es noch keine Computer und Rechenmaschinen gab. Es war die altertümliche Form der Buchführung…
Zur Jahreslosung 2019
Seit 1930 gibt es sie, die Jahreslosung. Immer ein Satz aus der Bibel. Für viele ist er ein Begleiter durch das Jahr. Es sind Worte der Ermutigung und des Zuspruchs.
In diesem Jahr ist das anders. “SUCHE FRIEDEN UND JAGE IHM NACH!“ (Psalm 34,15) ist eine Aufforderung, die uns hoffentlich nicht überfordert.
Zur Jahreslosung 2018
Wie in jedem Jahr haben wir auch 2018 eine Jahreslosung, die uns begleiten will:
„Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offenbarung 21,6).
Zur Jahreslosung 2017
Wie in jedem Jahr haben wir auch 2017 eine Jahreslosung, die uns begleiten will. Beim Propheten Hesekiel 36,26 steht:
„Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“
Calle Artistas Canarios
Das ist eine Adresse in Costa Calma, die man sich merken muss. Ein Straßenschild sucht man vergebens auf dem Weg zum Hotel Rio Calma…
Denn da ist diese Straße gelegen, die im vergangenen Jahr oft gefragt war
Gedanken zur Jahreslosung 2016:
„Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter Tröstet.“ (Jesaja 66,13)
Was für ein wunderbares Wort?! Kommt dieser Zuspruch nicht gerade rechtzeitig zur Jahreswende, nach einem von Krisen und schrecklichen Ereignissen nur so geschüttelten alten Jahr…
Brot für Fuerteventura
„Brot für Fuerteventura“ ist sicher nur ein „Tropfen im Ozean“, wie es so schön hier auf der Insel heißt, aber Einheimische spüren unsere Solidarität und werden auch noch satt.
Hochzeiten und Hochzeitsjubiläen auf der Insel
Fuerteventura ist die “Insel des großen Glücks” zum Kennenlernen und Verlieben. Nomen est omen – jedenfalls für Paare, die auf der Insel sich verliebt und geheiratet haben…
Wüstenerfahrung – Gedanken zur Jahreslosung 2008
Die Halbwüste von Jandia veranschaulicht die Jahreslosung, die Christen durch das Jahr 2008 begleiten. Christus spricht: “Ich lebe und ihr sollte auch leben.” Seit dem Regen nach langer Trockenheit treiben selbst Sträucher, die vorher schon völlig vertrocknet schienen. Wo Wasser ist, beginnt Leben, treiben an den scheinbar trockenen Zweigen nun grüne Spitzen aus.
Auch Gott bietet uns immer wieder mit seinem Wort eine Lebensquelle. Er ist wie ein erfrischender Regen selbst dort, wo der Glaube schon wie vertrocknet schien.