am 1. Advent 2015 konnte unser evangelisches Tourismuspfarramt auf Fuerteventura sein 15 – jähriges Bestehen feiern. Nachfolgend finden Sie den Text zur Würdigung dieses Ereignisses von unserer Beirätin Andrea Frenking, der am 1. Advent in allen deutschsprachigen Gottesdiensten verlesen worden ist. Wir sind stolz auf diese sehr erfolgreiche Zeit, in der sich viele Touristen aller Konfessionen vor allem über die Gottesdienste aber auch andere Angebote immer sehr gefreut haben. Dies wäre ohne die jährlich wechselnden Pfarrer i. R. nicht möglich gewesen, aber ebenso wenig ohne die sehr engagierte Schar von „Semiresidenten“. Allen ein ganz herzliches Dankeschön und Vergelt`s Gott!
Am ersten Advent jährt sich immer auch das Bestehen des evangelischen Tourismuspfarramtes auf Fuerteventura. Und so dürfen wir heute auf 15 Jahre Tourismuspfarramt zurückblicken, dessen ökumenische Denkweise zu einer stetig anwachsenden Gemeinde mit immer zahlreicheren Gottesdienstbesuchern gefunden hat.
Selbstverständlich ist es nicht nur die ökumenische Gangart, die hier erfolgreich gründen konnte, sondern ebenso das engagierte Wirken unserer – immerhin ständig wechselnden – Seelsorger, die je nach eigenem Geschmack, Talent und Interesse ihre unterschiedlichen Wirkungen auf diese Gemeinde zeigten.
So ergab sich im Laufe der Jahre ein recht buntes Gemisch christlichseelsorgerischer Tätigkeiten in denen, so glaube ich, sich jeder Interessierte wiederfinden oder herausgefordert sehen konnte. Da wir keine eigenständige Kirchengemeinde sind, sondern als solche zu Gran Canaria gehören, dürfen wir auch weiterhin Gottes bunten Garten seiner Hirten kennenlernen und – ganz ehrlich – ich finde es spannend und habe mich daran gewöhnt.
Die Historie ist interessant. Schon in den 80er Jahren gab es in den Dünen von Morro Jable erste Gottesdienste, die wohl eher an die „Sit ins“ der 60er Jahre erinnerten. In der Folge luden selbstgezimmerte Bänke, die nach dem Gottesdienst vor der Strandreinigung verbuddelt werden mussten, zum biblischen Sinnen ein.
Ich stelle mir gerade vor, wir müssten heute noch vor jedem Gottesdienst die Stühle aus dem Sand graben. Kann man sich nicht vorstellen – oder?! So begann`s.
Durch das stetige Ansteigen des Tourismus mehrten sich die Anfragen bei der Ev. Kirche Deutschlands nach seelsorgerischer Betreuung. Und das engagierte Eintreten des Pfarrers auf Gran Canaria führte nach dessen Aufruf in der Zeitung zu einer Zusammenkunft interessierter Menschen im Gartenlokal „El Jardin“. Er und sein katholischer Kollege kamen nach Fuerteventura um diese Interessierten kennen zu lernen und zur Aktivität zu ermuntern.
Tatsächlich fand sich sehr schnell ein gerade ordinierter Pfarrer, dessen ganz großer Wunsch es war, so eine Tourismusseelsorgestation zu leiten.
Er kam im VW-Bus mit Frau, 2 Kindern, 30 Gesangbüchern und einer Gitarre nach Fuerteventura und lernte seine Mitarbeiter kennen. Übrigens gibt es von diesen allerersten Mitstreitern heute noch Anneliese und Guido Attner, sowie Hans Schaupp. Alle 3 sind immer noch im Beirat tätig.
Am ersten Advent 2000 hielt der erste Tourismusseelsorger – jetzt ist es auch mal an der Zeit seinen Nahmen zu nennen – Pfarrer Barth, seinen ersten offiziellen und autorisierten Gottesdienst auf Fuerteventura. Das ist jetzt also 15 Jahre her.
In der Ära von Pfarrer Barth wurde auch das Treffmahl eingeführt. Es entwickelte sich ein ständiger Beraterkreis. Dazu gehören seit 2001 auch Eva und Heinz Moser.
Die Aufgaben des Beraterkreises – heute Beirat genannt – sind seither ähnlich geblieben. Er soll u.a. für das Wohlgefühl des Pfarrers sorgen, der – fernab der Heimat und mit eben auch häufig wechselnden Menschen in der Gemeinde, nämlich einer Tourismusgemeinde, – zunächst einmal seine eigene Haltung finden muss. Die von mir oben genannte Herausforderung ist also durchaus beiderseitig. Tja, der liebe Gott ist eben gerecht.