Bevor Sie weiterlesen, schauen Sie sich doch bitte das Bild von dem Löffel an:

- Was kann man mit einem Löffel alles tun?
- Wie verwenden wir im übertragenen Sinne das Wort Löffel?
Ein Löffel gefällig!?
Bevor Sie weiterlesen, schauen Sie sich doch bitte das Bild von dem Löffel an:
- Was kann man mit einem Löffel alles tun?
- Wie verwenden wir im übertragenen Sinne das Wort Löffel?
Früher und auch noch heute ist es in bestimmten Regionen Brauch, einen Löffel zur Taufe zu schenken. Taufpaten schenken dem Täufling einen silbernen oder vergoldeten Löffel. Der heranwachsende Mensch soll ein Leben lang genug zu essen haben. Der Löffel steht für ein Leben, in dem es an nichts mangeln soll. Dem Menschen soll es in jeder Hinsicht gut gehen. Wenn ein Mensch stirbt, kann er sich nicht mehr selbst ernähren. Wir sagen dazu manchmal, „er oder sie hat den Löffel abgegeben“. Der Tauflöffel wird dann oft als Erinnerung in einer Vitrine aufgehoben.
Bei früheren Kulturen, zum Beispiel im alten Ägypten, fand man als Beigaben in den Grabkammern der Pyramiden Löffel. Sie waren oft sehr wertvoll verziert und noch sehr gut erhalten. Dies bedeutete, der oder die Verstorbene soll für das Essen beim Übergang in das Jenseits, und dann im Jenseits, seinen Löffel dabei haben.
Manchmal muss man im Leben „die Suppe auslöffeln“: Die eigene Suppe oder die Suppe anderer. Da ist etwas schief gelaufen, da ist ein Unrecht geschehen, da habe ich eine schwere Schuld auf mich geladen. Entweder es kann wieder gut gemacht werden oder es gelingt nicht. Wir haben uns selbst etwas „in die Suppe eingebrockt“, andere „brocken uns in die Suppe etwas ein“, oder wir tun es bei anderen Menschen. „Wer löffelt das aus?“.
Der Löffel ist ein Symbol für vieles, was sich in unserem Leben abspielt, von der Wiege bis zum Totenbett und darüber hinaus.
Und der Löffel ist auch ein Symbol für die Begleitung Gottes in unserem Leben. Gott schenkt Leben und begleitet uns im Leben. Er lässt uns seit der Auferstehung Jesu von den Toten an ein gutes Leben nach dem Tod glauben. Gott löffelt unsere Suppe aus und die Suppe anderer, was auch immer eingebrockt ist: Er vergibt uns Schuld, hält unser Leben – hält uns aus und gibt uns Neuanfänge im Umgang miteinander.
In der orthodoxen Kirche, z.B. in Rußland und in Griechenland, kommt dies sehr schön bei der Taufe zum Ausdruck. Die Kinder werden dort in der Regel nach einem Jahr an/um ihren ersten Geburtstag getauft. Mit der Taufe begleitet Gott das Leben des Menschen in guten und schlechten Zeiten, und nach dem Tod. Gleichzeitig bekommt das Kind die Firmung und die Erstkommunion gespendet. Die Erstkommunion erfolgt mit dem Tauflöffel, in dem eine geweihte Hoste aufgelöst dem Kind zum Essen gegeben wird.
Ich wünsche Ihnen bei den Mahlzeiten, wenn Sie einen Löffel zur Hand nehmen, gute „Löffelgedanken“.
Ihr Pfarrer Werner Buckel
Militärpfarrer a.D.