Kirche auf Fuerteventura

Tourismuspfarramt der Evangelischen Kirche in Deutschland

Besinnliches und Artikel aus der Geschichte des Tourismuspfarramtes

 

Karfreitag – Ostern – Osterzeit bis zum Pfingstfest

bank

Auf die Frage, was bedeutet Ostern und die Osterzeit bis Pfingsten, kann man die
unterschiedlichsten Antworten bekommen: Ostereier bemalen und suchen, längere warme
Abende, Ferien, Urlaube und vieles mehr. Das meiste davon wird dieses Jahr ausfallen
wegen der Coronapandemie: hier auf der Insel und auch zu Hause, wo immer wir leben. Und
viele unter uns spüren gerade in diesen Tagen unsere Begrenztheit und somit Hilflosigkeit.
Das menschlich Machbare hat einen Knick bekommen. Schockstarre und Angst über noch
soviel gut gemeinten Reden.

„Papa, was ist, wenn wir nicht mehr leben?“, so hat mich einmal, schon lange her, eines
meiner Kinder im Alter von 6 Jahren gefragt. Ich war völlig überrascht und unvorbereitet auf
die Frage, und nach kurzem Überlegen antwortete ich:

„Ich stelle mir den Himmel vor mit einer Bank im Grünen, dort sitze ich in Frieden und
Gelassenheit. Ich brauche nichts und vermisse nichts. Ich bin mit mir selbst im Reinen und
völlig zufrieden. Dort werde ich auch ab und zu die treffen, die mir voraus gegangen sind.
Und die Gesichter der Menschen strahlen Freundlichkeit aus; keine bösen Gedanken, kein
Neid und kein Hass sind darin zu erkennen. Auch sind sie frei von jedweder Angst“

Das ist nur ein Bild, wie so viele Bilder, die sich Menschen vom Himmel gemalt haben. Bisher
ist von dort noch niemand zurückgekehrt und hat davon berichtet, Gott sei Dank. Vielleicht
würden Menschen dann auch auf die Idee kommen, um den Himmel Krieg zu führen.

Ostern, das Fest des Lebens, das älteste christliche Fest: Nach der Kreuzigung Jesu am
Karfreitag, hinabgestiegen in die absolute Tiefe des Lebens und in den Tod, hat Gott Jesus
am dritten Tag danach, am Ostersonntag, vom Tod auferweckt. Gott gibt dem Leben des
Jesus recht. Der am Kreuz gerichtete Jesus wurde wieder aufgerichtet. Und dieses Leben
nach dem Tod ist auch uns zugesagt. Wieder in einem Bild gesprochen stelle ich es mir
folgendermaßen vor:

Im Augenblick des Todes werden wir mit unserem Leben, so wie wir es gelebt haben, vor
Gott stehen jenseits von Raum und Zeit. Gott wird unser Leben richten, aufrichten, zurecht
bringen, was darin verkehrt war. Und dann werden wir, so glaube und hoffe ich, unsere Bank
im Himmel finden. Gott, der macht, und nicht der Mensch.

Dazu begleitet uns Gottes Geist, das heißt: Gott ist bei uns. Dieses Fest feiern wir an
Pfingsten.

Ihr Pfarrer Werner Buckel
Militärpfarrer a.D.
Zur Zeit Tourismuspfarrer auf Fuerteventura, Spanien