Das ist eine Adresse in Costa Calma, die man sich merken muss. Ein Straßenschild sucht man vergebens auf dem Weg zum Hotel Rio Calma. Denn da ist diese Straße gelegen, die im vergangenen Jahr oft gefragt war.
Besinnliches und Artikel aus der Geschichte des Tourismuspfarramtes
Calle Artistas Canarios
Das Tourismuspfarramt der Ev. Kirche in Deutschland ist die eine Anlaufstelle – unsere Nachbarin Renate Damm die andere. Und dort hat sich doch einiges abgespielt.
Ihre Wohnung mit der gepflegten Gartenterrasse wurde zum „Gemeindezentrum“. Vor Jahren haben sich Renate und die Jüdin Nea Weissberg kennengelernt. Nea ist Schriftstellerin und Gründerin des Lichtig Verlages in Berlin. Sie sucht mit ihren Büchern den Dialog zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen. Was lag näher während ihres Urlaubes auf Fuerteventura als eine Autorenlesung zu vereinbaren. Gesagt, getan. Nea las aus ihrem neuesten Werk „Schabbat Ha-Malka“. Eine Erzählung über den jüdischen Festtag am Samstag, der dem christlichen Sonntag entspricht. Die Autorin will die jüdischen Feiertage nahebringen und Ritus und Religion verknüpfen und vermitteln. Die Texte, die sie las, sind eine gefühlvolle Aufforderung, die jüdische Tradition zu bewahren und wie an diesem eindrucksvollen Leseabend weiterzugeben an uns, die wir große Wissenslücken haben.

Literatur und Bildende Kunst sind „artverwandt“. Eine Vernissage mit der Gästin von Renate, Jutta Sigmund, und meiner Frau lockte doch viele Besucher an. Beim monatlichen Treffma(h)l haben wir über Hilfsmöglichkeiten für notleidende Einheimische nachgedacht. Wir genießen die Annehmlichkeiten als Gäste auf der Insel. Und als Gäste können wir für unsere leidenden Gastgeber etwas zurückgeben. Wir haben einen Fond aus Spenden unserer Gottesdienstteilnehmer bereitgestellt. Und mit der Ausstellung „Das kleine Format“ eine weitere finanzielle Möglichkeit mit weit über 500 Euro eröffnet. Den beiden Künstlerinnen Jutta und Ursula gilt mein besonderer Dank für ihr zeitaufwendiges Engagement. Mit Schwester Yvonne und Pfarrer Fernando von der spanischen katholischen Gemeinde in Morro Jable und mit dem deutschen Katholiken Hans Schaupp, der für Caritas und bei uns mitarbeitet, haben wir prominente Ansprechpartner für unser Projekt „Brot für Fuerteventura“.

Die Calle Artista Canarios bietet noch andere Aktivitäten.
Jeden Mittwoch ist Wandern angesagt. Residenten treffen sich bei Renate. Eine solche Wanderung hat auch der Frauentreff aus Kandel in der Pfalz, den meine Frau leitet, unternommen. Durch ein Palmental ging es in eine enge Felsenschlucht zur Wallfahrtskapelle der Jungfrau de la Pena und weiter über den versandeten Stausee nach Vega de Rio Palmas. Manche Pfälzerinnen waren ganz schön geschafft und außer Puste. Ein besonderes Erlebnis war es ganz sicher. Die Insel Fuerteventura als „Garten Eden“ zu erleben, damit rechnete niemand der Frauen aus Kandel. Das musste auch gleich auf dem kleinen Weihnachtsmarkt wie unser Bild zeigt, gefeiert werden.
Mit diesem kleinen Rückblick wünsche ich Ihnen erholsame Tage auf unserer besonderen Insel und freue mich auf eine Begegnung mit Ihnen
Ihr Inselpfarrer Wolfgang Koschut