Kirche auf Fuerteventura

Tourismuspfarramt der Evangelischen Kirche in Deutschland

Besinnliches und Artikel aus der Geschichte des Tourismuspfarramtes

 

Auf dem Weg ins neue Jahr 2013

Fischer

Kennen Sie den „Winter – Blues“? Dieses Phänomen ist wissenschaftlich belegt. Neben der fehlenden Wärme vermissen wir im Winter am meisten das Licht. Weniger Sonnenstrahlen und eine kürzere Tagesdauer führen dazu, dass wir uns häufig müde und erschöpft fühlen. Wir sind lustlos, vieles macht einfach keinen Spaß. Wir igeln uns ein.

Schön, dass es Fuerteventura gibt mit all der Wärme und der strahlenden Sonne, die unsere Stimmung aufhellt und den Trübsinn vertreibt.

Das Jahr ist um. Wir sind die Alten geblieben. Das Jahr 2012 ist vergangen und mit diesem Jahr sind viele Dinge ebenfalls vergangen. Viel haben wir uns zu Beginn vorgenommen und wenig eingehalten. Viel ist geredet worden, das meiste ist schon wieder vergessen. Viel,vieles…

Der Jahreswechsel macht deutlich, wie alles wie im Flug vergeht. Die paar Tage Urlaub oder Ferien auf unserer Insel. Kaum sind wir da, noch nicht ganz angekommen und schon ist das Ende nahe. Sonne, Wind und Meer sind Vergangenheit.

In der Bibel heißt es einmal: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Diese Worte aus dem Hebräerbrief wollen uns 365 Tage begleiten. Wir sind immer auf der Suche nach Beständigem, was Orientierung gibt und uns hält und trägt. Wir sind immer unterwegs auf der Suche: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Wir sind Gäste auf der Urlaubsinsel Fuerteventura. Wir sind gerne Gäste. Denn andere sorgen für mich. Ja, ich darf mich verwöhnen lassen. Ich muss mich um nichts kümmern.

Einmal kam ein Gast zu Hofetz Chaim, einem polnischen Rabbi. Als der Besucher sah, dass die Wohnung des Rabbi aus einem einzigen Zimmer bestand, in dem sich nur Bücher, ein Tisch und eine Bank befanden, ragte er verwundert: „Rabbi, wo haben Sie Ihre Möbel?“ „Wo haben Sie Ihre?“ erwiderte der Rabbi. „Meine?“ fragte der verblüffte Gast. „Aber ich bin doch nur zu Besuch hier. Ich bin auf der Durchreise.“ „Ich auch“, sagte der Rabbi.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Was fehlt uns denn, wonach wir suchen?

In einer Umfrage im Religionskurs einer elften Klasse eines beruflichen Gymnasiums kam ein eindeutiges Ergebnis auf die Frage „Was ist wichtig im Leben?“ zu Tage: Familie, Freunde und Gesundheit. An dieser Umfrage wird deutlich, wonach die jungen Menschen suchen. Auch wenn iPad, iPod, Facebook und iPhone5 sonst im Vordergrund stehen mögen, ist es das, wonach sich der Mensch im Innersten sehnt: ein Ort der Geborgenheit. Und das gilt nicht nur für die Schüler. Das gilt für Senioren gleichermaßen.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Der Leitsatz für das neue Jahr 2013 sprach die Menschen damals und spricht uns heute wieder auf unsere verborgene Sehnsucht an. Ein Ort wo wir ganz wir selbst sein können. Ein Ort wie Fuerteventura, wo wir unsere Seele baumeln lassen können und den Glauben und das Vertrauen in einem barmherzigen Gott neu gewinnen können. Wir haben alle Zeit der Welt, wir können all unseren Gefühlen freien Lauf lassen. Momente der Stille und der Glaubensgewissheit im Gebet, Momente der Geborgenheit, die wir in unseren Familien erleben oder Erfahrungen Gottes im Erleben seiner Schöpfung auf Fuerteventura, die wunderbarer nicht sein kann.

Wir stehen am Anfang des neuen Jahres. Wir erholen uns gerade vom „Winter – Blues“. Was wird es für ein Jahr werden? Wichtige Wahlen stehen an. Und persönlich? Wir erwarten doch eine bessere Zukunft an der wir aktiv mitarbeiten und mitgestalten können. Wir halten Ausschau auf das, was auf uns zukommt.
Wie der Fischer in Morro Jable auf unserem Bild sind wir gespannt. Es ist die Hoffnung, dass Gott die Zukunft im neuen Jahr Tag für Tag mit uns gestaltet. Er ist mit uns auf dem Weg wie Dietrich Bonhoeffer es in seinen Worten ausgedrückt hat: „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar,so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Wir wünschen Ihnen eine beständige Zukunft. Gott sei über dir wie die strahlende Sonne am Firmament und stärke dich mit seiner Kraft

Ihr Inselpfarrer Wolfgang Koschut und Ursula Koschut